Ortsbrandmeister Matthias Söchtig wird nach 24 Jahren Amtszeit verabschiedet
Am vergangenen Freitagabend, 14. Februar hielt die Ortsfeuerwehr Evern ihre diesjährige
Jahreshauptversammlung im Schützenhaus in Evern ab. Begleitet wurde die gesamte
Versammlung vom Musikzug der Feuerwehr Evern.
Um 19:30 Uhr begrüßte der Ortsbrandmeister Matthias Söchtig seine zahlreich erschienenen
Kameradinnen und Kameraden, sowie einige Vertreter der Politik, der Stadtfeuerwehr und
Gäste.
Insgesamt zählt die Ortsfeuerwehr 31 aktive Mitglieder sowie 17 im Musikzug, davon sechs die
ihre Musiktätigkeiten neben dem aktiven Feuerwehrdienst verüben.
In seinem Tätigkeitsbericht konnte Söchtig über 13 Alarmierungen berichten – wovon drei im
Rahmen der ABC-Fachgruppe waren. Des Weiteren ereignete sich im April ein schwerer
Verkehrsunfall mit zwei Toten und ein nicht alltägliches Meldebild im eigenen Ort: Dort wurden
zwei verschüttete Personen befreit.
Die Musikzugführerin Marleen Wilke-Rampenthal berichtete über insgesamt 14 Auftritte und 33
Probeabende im vergangenen Jahr. Insgesamt zählt die Gruppe der Feuerwehrmusikanten 17
Mitglieder. Sie berichtete von einem besonderen Jubiläumsjahr, denn der Musikzug feierte im
vergangenen Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Dies wurde mit einem Maikonzert, mehreren
Auftritten sowie dem großen Jubiläumsfest im Oktober gebührend gefeiert, resümiert sie.
Der Gruppenführer und stellvertretende Ortsbrandmeister Friedrich Wilke-Rampenthal konnte
von einem vielfältigen Ausbildungsangebot in Theorie und Praxis berichten. Besonders einen
Ausbildungstag in der Rescue Arena in Aerzen hob er hervor. Dabei handelt es sich um ein
spezielles Schulungszentrum für Einsatzkräfte. Insgesamt wurden rund 1100 Stunden für Aus-,
Fort- und Weiterbildung absolviert.
Im Anschluss kam es zu einem besonderen Tagesordnungspunkt. Die Wahl des
Ortsbrandmeisters stand an und der aktuelle Amtsinhaber Matthias Söchtig stellte sich nicht
mehr zur Wahl. Bei einer anschließenden Geheimwahl konnte sich Heinrich Söchtig gegen
Christian Albert und Andreas Frie durchsetzen und wird nun die Geschicke der Ortsfeuerwehr
leiten.
Außerdem wurde Carsten Böttger nach 20 Jahren im Amt des Atemschutzgerätewartes
verabschiedet. Felix Fischer wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt.
Zum Feuerwehrmann konnten an diesem Abend die Kameraden Kai Uwe Goldbeck, Jonas
Niclas Lüssenhop sowie Torben Vöste befördert werden. Carsten Böttger wurde für 25-jährigen
Feuerwehrdienst geehrt.
Der stellvertretende Bürgermeister Ralf Marotzke überbrachte Grüße aus der Verwaltung
und sprach den Kameraden und Kameradinnen seinen Dank aus. Besonders bedankte er sich
bei Matthias Söchtig für 24 Jahre als Ortsbrandmeister in Evern.
Auch der Ortsbürgermeister Konrad Haarstrich bedankte sich bei den Kameraden und
Kameradinnen für ihre geleistete Arbeit im vergangenen Jahr und sprach besonders dem
Musikzug ein großes Lob für das Fest im Oktober aus.
Der Stadtbrandmeister Jochen Köpfer dankte ebenfalls dem scheidenden Ortsbrandmeister
und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Außerdem berichtete er
vom Einsatzgeschehen der Stadtfeuerwehr im vergangenen Jahr.
Rückblick auf 24 Jahre Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Evern
Matthias, wie war dein Werdegang in der Feuerwehr?
Im Jahr 1989 trat Matthias der Einsatzabteilung bei und absolvierte rund zwei Jahre später
seinen Atemschutzgeräteträgerlehrgang, bis heute ist er tauglicher Geräteträger. Sechs Jahre
war er als Atemschutzgerätewart tätig. Im Jahr 1997 gründete er den Förderverein der
Ortsfeuerwehr Evern e.V. mit und war dort von 2001 bis in diesem Jahr stellvertretender
Vorsitzender. 2001 wurde er dann zum Ortsbrandmeister gewählt und führte dieses Amt bis in
das aktuelle Jahr aus.
Was waren deine Beweggründe den Posten als Ortsbrandmeister anzutreten?
Der Hauptgrund sei es Menschen in Not zu helfen, berichtet Söchtig. Er wurde schon früh von
der Feuerwehr geprägt, da sein Onkel bereits 23 Jahre Ortsbrandmeister und sein Vater 37
Jahre Musikzugführer war. „Die Technik und die Vielfältigkeit der Feuerwehr einerseits und der
Umgang mit Menschen und die Kameradschaft, sowie Tradition und Brauchtum anderseits
hielten mich bei der Feuerwehr.“, erklärt er.
Was waren die für dich bewegtesten Momente/Augenblick in den 24 Jahren als
Ortsbrandmeister?
Zum einen seien dies die Feste zum 100-jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr im Jahr 2001
sowie zum 100-jährigen Bestehen des Musikzuges im vergangenen Jahr und zum anderen die
Fahrzeugübergabe des Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik im Jahr 2021. „Das alles während
seiner Amtszeit zu durchleben ist schon richtig großes Kino!“, fasst er es zusammen.
Was waren Einsätze die dir besonders in Erinnerung geblieben sind oder bleiben
werden?
Dies seien die Einsätze, „wo auch unsere Hilfe zu spät kommt oder wir nicht mehr helfen
können.“, erklärt er. Kurios sei vor allem das Einfangen eines Pferdes nach einem Skatturnier
gewesen.
Was gibst du deinem Nachfolger mit?
„Kleinere Veränderungen sind gut und manchmal auch notwendig. Neue Ideen sollte man nicht
blockieren. Ganz wichtig ist es aber, für die Wünsche der Kameradinnen und Kameraden ein
offenes Ohr zu haben und sie mit einzubeziehen.“
